Nachrichten von unseren Schwestern

Schon ein Monat im Südsudan

Nachdem ich jetzt schon eine Woche hier in Malakal bin und genau ein Monat im Südsudan, schreibe ich wieder ein paar Eindrücke.
Gestern war eine Art Einkehrvormittag von 8:30 bis 13:00 für die Priester und Ordensleute der Diözese Malakal im Pastoralzentrum – einem nicht sehr großen Raum und daneben ein überdachter Vorraum. Wir waren vielleicht insgesamt 12 Leute. Eine Combonischwester hielt die beiden Impulse zum Thema Freude.

Ankunft in Malakal

Ich bin gut in Malakal angekommen mit einem Hubschrauber, wo alle neun Passagiere Kopfhörer bekamen, um den Lärm einzudämmen. Hier ist es ganz anders. Ohne Gummistiefel bist du hier wirklich verloren. Ich muss mir welche ausborgen – sie sind zwar zu klein, aber besser als der schwarze Sand. Die Straßen sind oft nur Morast. Zur Kirche kommen wir gar nicht ohne Gummistiefel.

Abschied von Rumbek

Impressions_from_Yambio_17Jetzt komme ich gerade von den Unterrichtsbeobachtungen zurück – ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll ihnen zu helfen. Gestern haben wir lange über das Bestrafen der Kinder diskutiert – ein ganz schwieriges Thema. Sie dürfen die Kinder in der Lorettoschule nicht schlagen, sonst verlieren sie ihren Posten. Aber sie lassen sie 5 Min. oder auch 10 Min. mit ausgestreckten Armen stehen, mitten in der Hitze. So bin ich am Überlegen, welche Alternativen ich ihnen anbieten kann, z. B. Feuerholz sammeln, den Mist zusammenräumen, Unkraut ausstechen (Ausreißen geht nicht bei dem Boden) oder auch extra Übungen machen, die auf einer kleinen Schiefertafel für sie aufgeschrieben sind (gestern hab ich welche gefunden, als ich am Abend nochmals hinging, um zu schauen, was mir einfällt). Ich hoffe, ich kann ein wenig Überzeugungsarbeit leisten.

Sr. Gudruns Erfahrungen der ersten zwei Wochen

Grüß Euch Gott!
we_are_manyJetzt ist schon wieder eine Woche vorbei, am nächsten Samstag fliege ich nach Malakal. Diese Woche war gefüllt: Unterricht bei den Mädchen – jeden Tag eine Stunde, weil die Schwester, die sie normalerweise haben, nach Juba musste (ich hab 4 Stunden die Anfänge des Sudan unterrichtet – es war interessant für mich, auch wenn ich die Unterlagen sehr genau studieren musste. Dann bin ich zu „meinen“ VolkschullehrerInnen hospitieren gegangen und hab sie sehr ermutigt zu verschiedenen Aktivitäten und Spielen. Das ist in doppelter Hinsicht nicht leicht. Erstens kommen die jungen Lehrer mit keiner Spielerfahrung (während des Krieges gab es keine Zeit zum Spielen) und zweitens sind die Kinder unter den Bäumen wie ein Sack Flöhe. Wenn eine Gruppe (ca. 50 Kinder, wenn alle kommen) zum Spielen anfängt, dann ist das so etwas Besonderes, dass alle abgelenkt sind und auch spielen wollen. Aber ich merke jetzt schon, dass es sich bessert, weil alle Lehrer mit ihnen versuchen etwas zu tun, das über das Rezitieren und Abschreiben hinausgeht. Wahrscheinlich machen sie es jetzt nur, weil sie wissen, ich komme jeden Vormittag. Aber nachdem ich die Spiele mit ihnen ausprobiere, gewinnen sie viel Freude daran.
Bei den Tests der Lehrer kann ich keine europäischen Maßstäbe anlegen. Niemand würde das hier schaffen. So gehe ich während der Wiederholungen herum und mache sie auf die Fehler aufmerksam und hoffe, dass sie draufkommen, was die richtige Antwort wäre. Beim Schusstest kann ich nicht mehr viel helfen, aber ich bin zuversichtlich, dass alle es schaffen. Es ist eine eifrige Gruppe.

Sr. Gudrun ist im Südsudan angekommen

Einen herzlichen Gruß aus Rumbek!

Impressions_from_Yambio_9Heute schreibe ich ein bisschen zu meinem Dasein im Südsudan. Nachdem es heute nicht so heiß ist – es hat viel geregnet – bin ich nicht so müde wie sonst.

Rumbek (s. Karte am Ende) ist ein kleines Dorf, und nachdem jetzt Regenzeit ist, mitten im Grünen. Die Loretoschwestern, bei denen ich wohne, weil ich an ihrer Schule die Lehrer im Auftrag von SSS unterrichte, haben ignatianische Spiritualität und werden bei uns Mary Ward Schwestern oder Englische Fräulein genannt. Die Loretoschwestern führen hier eine Secondary School für Mädchen. Ganz wenige sind 14, die meisten zwischen 16 und 20 Jahre. Die Mädchen sind in vier Klassen, Senior 1 bis Senior 4 eingeteilt. Es sind ungefähr 90 Mädchen, die hier im Internat sind und vollständig versorgt werden. Deshalb gibt es auch abends und morgens einen Generator, der Licht und Wasserversorgung regelt. Zurzeit regnet es sehr viel, und so gibt es keine Wasserprobleme. Die drei irischen Schwestern werden von ihrer Gemeinschaft sehr unterstützt.