Schnupperstunden im Archiv

Im 2. Noviziatsjahr sind in unserer Gemeinschaft eine oder mehrere apostolische Erfahrungen vorgesehen. So durfte ich im Dezember für 2 ½ Wochen in unserem Mutterhaus in Rom im Archiv mithelfen und in der Hausgemeinschaft mitleben.

Im Archiv war es meine Aufgabe, die Daten aus einem Personalstandsbuch, in dem hauptsächlich auf Deutsch geschrieben wurde, mit einer Excel-Datenbank abzugleichen und Fehler in Excel auszubessern.

In dem Buch fanden sich Daten wie Geburtsdatum und -Ort, Eltern, Eintritts- und Einkleidungstag, Professen und Sterbe- bzw. Austrittsdaten aller Schwestern unserer Gemeinschaft, angefangen bei unserer Gründerin. Da ich gerne genau hinschaue und ins Detail gehe, war das Lesen in dem Buch, nachdem ich mich an die alte Schrift gewöhnt hatte, wie eine Entdeckungsreise unserer Geschichte. Ich habe sogar eine Schwester gefunden, die am gleichen Tag wie ich Geburtstag hat, nur genau 100 Jahre früher, am 27. August 1895:

Besonders schön war es auch, die Hausgemeinschaft in Casa Tabor besser kennenzulernen, sie zwischendurch bei der Arbeit zu unterstützen, wie beim Abwaschen, Servietten falten oder Kekse backen und gemeinsam etwas zu unternehmen. Am 8.12. waren wir auf der Piazza di Spagna, wo es ein Gebet mit dem Papst gab, oder am 9.12. bei der Eröffnung der Weihnachtskrippe am Petersplatz, die heuer dem 800-Jahr-Jubiläum von Greccio gewidmet ist. In Greccio gibt es ein Fresco, das mich in diesem Advent sehr begleitet hat, auf dem Maria ihren Sohn stillt. Damit tut sie das Natürlichste, was eine Mutter tun würde, sie kümmert sich mütterlich-liebevoll um ihren Sohn – und auch um uns.

Ich bin dankbar, dass ich auch etwas von der Kultur und Mentalität, der Weise des Gebets, und der Arbeit z.B. in der Berufungspastoral unserer Schwestern in Rom kennenlernen durfte. So bin ich bei der Anbetung, die die Schwestern aus Borgo in der Mutterhauskapelle mit einer franziskanischen Gruppe angeboten haben, dabei gewesen, und durfte am monatlichen Einkehrtag teilnehmen. Am längsten werden mir jedoch die vielen Begegnungen mit den Schwestern, von denen ich sehr viel lernen kann, in Erinnerung bleiben.

Jana

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