Weihnachtspost aus Ifunde

ifunde-weihnacht1Ifunde, Weihnachten 2010

„Bist du der Messias, der kommen soll?“

Liebe Wohltäterinnen und Wohltäter!

Auch wir lassen uns leiten von Johannes dem Täufer auf der Suche nach dem jetzt erwachsenen Kind, den Zeichen des Messias, und wie er nehmen wir die Antwort des Mensch gewordenen Gottes auf, der in unsere Welt gekommen ist, um alles neu zu machen.

Auch wir schauen mit dankbaren Augen die Zeichen seiner Gegenwart, vor allem seine HOCHHERZIGKEIT. Mit Freude habt Ihr eine Gabe gegeben, verdient mit eurer täglichen Arbeit, Frucht eurer Opfer, um sie mit uns und durch uns mit den Menschen zu teilen, denen wir täglich dienen.

Wir sehen seine Gegenwart in den Kindern,

die in diesem Jahr ihre vorschulische Ausbildung in unseren vier Kindergärten begonnen haben. 180 Kinder, begleitet von Erzieherinnen, von Sr. Emmanuela und Sr. Alessandra, haben begonnen, Buchstaben, Zahlen, die Farben, die englische Sprache und die Grundlagen der katholischen Religion kennenzulernen, darüber hinaus täglich eine warme nahrhafte Mahlzeit zu bekommen in einem Klima der Wertschätzung ihrer persönlichen Würde, wo zur Erziehung nicht der Stock gebraucht wird.

Wir sehen seine Gegenwart auch in jenen Kindern, mit denen wir uns am Nachmittag treffen zum gemeinsamen Spielen und zur Katechese. Es sind die Kinder, die das Angebot gerne angenommen haben, ihre freie Zeit nach der Schule und ihrer Arbeit in der Familie beim Kindergarten zu verbringen und den Platz daneben zum Spielen zu nutzen. Dank der Hartnäckigkeit von Sr. Emmanuela, die die Arbeiten koordiniert hat, sind ein Fußballplatz, ein Netballplatz (basketballähnliches Mannschaftsspiel, hauptsächlich für Mädchen und Frauen), ein Volleyballplatz und ein „Tennisstrand“ (mit viel Sand, aber leider wenig Wasser) entstanden. Neben den Ballspielen beschäftigen sie sich während der Regenzeiten mit Puzzles, mit Legobausteinen, mit Autos, mit Puppen und Farben (Die Weihnachtskarte, die ihr bekommt, ist das Ergebnis dieser Treffen und der Aktivitäten der Kinder). Den Kindern wird auch die Möglichkeit gegeben, an einem Katechismuskurs teilzunehmen wie die Mitglieder der Gruppe „Utoto wa Yesu“ („Die Kindheit Jesu“).

Zeichen der Gegenwart des Gottesreiches sind die Jugendlichen, Studierende und Arbeiter/innen unserer Pfarre und unserer Diözese, mit denen sich Sr. Alessandra weiterhin in den Schulen der Pfarre trifft, bei Sonnenschein und Regen die nicht oder schlecht asphaltierten Straßen mit unserem immer schmutzigen Toyota durchfahrend. Das Reich Gottes kommt im Leben jener Jugendlichen, die versuchen, den Ermahnungen nach der Synode in Afrika zu folgen, in ihrem Umfeld für ihre Leute „Salz der Erde und Licht der Welt“ zu sein und alle Traditionen und allen magischen Glauben zu bekämpfen, die von einem authentischen Glaubensleben wegführen, und die ankämpfen gegen die Resignation wegen Unwissenheit, Krankheiten, chronische Armut usw. Angesichts des Lebensstiles vieler Jugendlicher und ihres Gesundheitszustandes, angesichts der Jüngsten, die sterben wegen heimlicher Abtreibungen (in Tansania
ist die Abtreibung noch illegal, auch wenn momentan internationaler Druck ausgeübt wird, das Gesetz zu überprüfen, um die Abtreibung als „therapeutische Maßnahme“ straffrei zu machen) und angesichts des hohen Gebrauchs von Verhütungsmitteln (darunter sind auch die, die bei uns nicht mehr erlaubt sind, weil sie krebserregend sind, wie z. B. DepoProvera) haben wir einen Kurs eingeführt über die Würde der menschlichen Person vom Augenblick der Zeugung an. Dabei bedienen wir uns auch der Technik, indem uns ein Videogerät, ein Generator zur Stromerzeugung und ein kleiner Film zur Verfügung steht, bei dem Sr. Cinzia die Untertitel in der Lokalsprache Kiswahili unterlegt hat. Es ist ein kleiner Tropfen im Kampf gegen die Abtreibung und die wahllose Verteilung von Verhütungsmitteln.

Zeichen der Gegenwart des Gottesreiches sind die Kranken, die sich täglich zahlreich vor unserem Raum versammeln, den wir als Ambulatorium benutzen, wo Sr. Cinzia und die Novizin Dorothy arbeiten. In einem Jahr haben wir mehr als 2.500 Patienten registriert, die auch Zeichen einer Kultur im Wandel sind: von Hexenmeisterei und magischen Ritualen zur modernen Medizin in der Überzeugung, dass wir als geweihte Frauen eine Kraft in unseren Händen haben, die nicht nur menschlich ist. Jeder Tag ist eine Herausforderung im Kampf gegen Malaria, an der vor allem die Kinder und die mit dem HIV-Virus infizierten Erwachsenen sterben, gegen Darmparasiten und gegen schlechte Ernährung. Und es sind Familien, junge Ehepaare, die eine natürliche und gottgemäße Alternative zur chemischen Familienplanung suchen.

Zeichen der Gegenwart des Gottesreiches sind auch zwei Projekte, die ihrer Vollendung entgegengehen: das neue Ambulatorium und der neue Kindergarten. Das neue Ambulatorium, der Traum von Sr. Francesca, die nach zwei Jahren des Dienstes in Ifunde im Mai 2008 vor der Zeit ins Haus des Vaters heimkehrte, wird in Gegenwart des Bischofs unserer Diözese und unserer Generaloberin, Sr. Teresina, beim Pfarrfest am 27. Dezember eingeweiht. Mit unserem neuen Ambulatorium, in dem die Elektrizität von Herrn Carmine, einem ehrenamtlichen Schweizer, installiert wurde, können wir unsere diagnostischen Dienste erweitern und einen Raum für grundlegende Laborarbeiten einrichten. Der neue Kindergarten, der auch den Kindern von Iponyaholo, einem Dorf ca. 8 km von Ifunde entfernt, die Möglichkeit gibt, mit der Phase der Vorschulerziehung mit dem Schuljahr 2011 zu beginnen.

Es sind nur einige Zeichen des Gottesreiches, vor denen wir unsere Augen nicht verschließen können und für die wir noch einmal DANKE sagen auch im Namen der Personen, denen wir jeden Tag dienen.

ifunde-weihnacht2Wir dürfen aber ein großes Zeichen des Gottesreiches nicht vergessen, dass sich in der Kirche, in unserer Kongregation und im besonderen in unserer Gemeinschaft ereignet: die Novizin Dorothy, eine Frau aus Tansania hat jetzt den Weg der Ausbildung abgeschlossen und hat am 12. Dezember in der Pfarrkirche ihre Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams in die Hände der Generaloberin abgelegt. Loben und danken wir dem Herrn für dieses große Zeichen seiner Gegenwart und begleiten wir Dorothy, seit dem 12. 12. 2010 heißt sie nun Sr. Francisca, mit unserem Gebet.

Allen ein gesegnetes Weihnachtsfest
und ein glückliches Neues Jahr!

Sr. Alessandra, Sr. Emmanuela, Sr. Cinzia und die Sr. Francisca

Wir erstellen gerade eine Homepage. Wir werden Euch informieren, wenn sie fertig ist. Einstweilen könnt Ihr auf der kongregationsweiten Homepage mehr über uns lesen: https://www.ssmgen.org.

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